Deine Zeit ist Jetzt

Wer kennt das nicht, dass man seine Träume, Interessen und Bedürfnisse vertagt???


Es gibt immer etwas was wir als vorrangiger empfinden.

Die Arbeit, die Familie, der Mann, das Haus, Alltagspflichten, kein Geld, Selbstzweifel.

Ich bin ein klassisches Beispiel.

In meiner 14 -jährigen Ehe habe ich mich ( bis auf meine Haustiere) komplett hinten angestellt. Die Arbetszeiten meines Exmannes, sein zeitintensives Hobby, sein Bedürfnis nach Freiraum, da er ja so eine "stressige" Woche hatte.

Fussball gab es nicht nur als Hobby sondern auch als Fernsehprogramm!! Wollte er weggehen mit Freunden, dann war es so.

Ich kümmerte mich um die Kinder, meinen Teilzeitjob, den Haushalt usw. Der Klassiker halt. Aber wo blieb ich eigentlich? Meine Hobbies, meine Träume, mein ungezähmtes ich? Es war eingesperrt und hatte keinen Freiraum. Und obwohl ich mich gern um die Familie kümmerte und versuchte eine verständnisvolle Ehefrau zu sein, kam es völlig unerwartet und zog mir die Füsse weg, mehr als es eine Krankheit es je konnte (wie ich jetzt feststellen durfte).

Er ging. Familienleben ist "anstrengend" .  Da sass ich nun mit zwei Kindern, denen ebenfalls der Boden weggezogen wurde und musste mich neu sortieren, verarbeiten, weitermachen irgendwie.  Bemüht nicht unterzugehen und an gebrochenem Herzen zu sterben. 

Mann weg, Familienleben weg, Haus weg.

Alles auf Anfang. Allein.

Und die Erkenntnis entdecken, dass ich mehr oder weniger als Zombie gelebt hab. Ich musste mich neu kennenlernen. 

Und ich mochte die, die ich wiederentdeckt hab und fragte mich, wie ich mich so verlieren konnte.

Ganz einfach, ich habe vergessen, dass es mich auch gibt. Ich wollte es ihm so recht machen und eine glückliches Familienleben führen, dass ich diesen Preis gezahlt habe.

Ich lachte wieder mehr. Hatte wieder Spass mich zu bewegen, entdeckte meine Kreativität, das Malen und Schreiben. Ich liebe das Tanzen und Musik zu hören.

Ich reiste nach Korsika. Da wäre er nie mit hingekommen, da er Frankreich "nicht mag". Obwohl er nie da war.

Ich merkte, dass ich vieles allein schaffe. Nicht, dass ich gern allein bin, aber es klappt, manchmal sogar besser!

Während der Pandemie kaufte ich mir eine Poledancestange mit 48!! Warum nicht? Ich finde es total bewundernswert, wenn man das beherrscht. Sie ist mitten im Wohnzimmer.... na und?

Innerhalb der eigenen Familie gab es Massregelungen, wie kannst Du nur? Drehst Du jetzt durch?

Wieder  Menschen,  die mich in ihre Wertvorstellungen pressen wollen. Die brave Mirja, bitteschön!!

Hat aber diesmal nicht funktioniert.

Meine Kinder können damit gut umgehen und hängen selbst manchmal dran.😉

So hatte ich mich Stück für Stück gerade neu ausgerichtet und hatte nur den Wunsch, dass es läuft.

Dann kam 2021 die Diagnose Brustkrebs. 

Auch damit musste ich mich allein zurecht finden. Mit zwei Kindern in der vollen finanziellen Verantwortung und allem was dazu gehört. Natürlich hatte ich liebe Menschen um mich rum. Aber wenn die Wohnungstür zufiel, war ich allein und mein Alltag voll da.

Und auch jetzt lerne ich wie wichtig es ist für sich einzustehen! Nein zu Dingen zu sagen und wenn es nur der Haushaĺt ist, den man mal lässt.

Ja zu sagen zu lauter Musik und durch die Wohnung tanzen! Sport zu machen. Die Sonne genießen, Essen bestellen..

Aber es gibt immer auch Dinge von denen träumt man weiterhin, weil der finanzielle Rahmen oder das körperliche Befinden nicht passt. 

Eine Trainerausbildung, die eine Reise,  die Reitstunden, und soviel mehr...

Ich versuche immer mehr im Jetzt zu leben. Das Gestern können wir nicht verändern und das Morgen nicht beeinflussen.

Also heute,( ran an die Buletten )

Create your own Party!!!!


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