November 2021 -Strahlenklinik irgendwo in Norddeutschland-
Nun sass ich da, in einem fensterlosen , durch Neonlicht durchfluteten, sterilen und an kalter Atmosphäre kaum zu überbietenden Wartebereich Stuhlreihe an Stuhlreihe, ähnlich wie auf dem Flughafen. Auch die Schilder " bitte freihalten" durch die Covid- 19 Pandemie fehlten nicht auf jedem zweiten Stuhl.
Links und rechts oben waren Bildschirme angebracht. Mit Abwechslung liefen dort die Sehenswürdigkeiten der Hansestadt.
Mit mir sassen noch 2-3 Patienten dort.
Was erwartet mich hier? Wie geht es weiter? Was ist das hier für eine Stimmung? Fragen, die mir durch den Kopf schießen.
Das Laufband mit den Sehenswürdigkeiten wurde unterbrochen mit
"PATIENT 891 SITZT IM WARTEBEREICH"
(DANKE, FÜR DIE INFO🤔)
Das war ich.
Diese ganze Organisation war relativ reibungslos an der Anmeldung, die immer nur bis 16:00 Uhr besetzt war, gibt man seine Identität ab und bekommt vor seiner ersten Bestrahlung eine Plastikchipkarte zum Selbsteinchecken wenn man seinen Termin zur Bestrahlung hat.
Und so wurde aus mir
"Patient 891".
Man wurde eine Nummer. Sicher aus datenschutzrechtlicher Sicht eine feine Sache.....aber als Patient, als Mensch während einer Krebsbehandlung? Möchte ich da nicht Ansprache, ein freundliches Zunicken oder Lächeln? Und nicht eine computergesteuerte Stimme, die sagt
"Patient 891 in Kabine 6".
Aber wie kam ich überhaupt hier her?
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